Das Thema „Abschied nehmen“ ist für mich sehr schwierig und es ist mir beinahe unmöglich, etwas zu beenden, wenn ich die Person schätze, ihr dankbar bin, mich wohl fühle – und dennoch merke, dass es Zeit ist für den Weg in die Eigenverantwortlichkeit.
Daher nehme ich in solchen Situationen all meine Wut und meine Enttäuschung zusammen und wappne mich gegen Überredungsversuche. Die Kälte in meinem Herzen ist mir dann unheimlich und ich finde sie auch unpassend. Es ist jedoch für mich die einzige Möglichkeit, um bei meiner Entscheidung bleiben zu können.
Im Kalender von Sabine Asgodom fand ich den Satz „Neunzig Prozent positives Bemühen wird kaputtgemacht mit dem Hinweis auf zehn Prozent Unvollkommenheit.“
Was passiert, wenn ich in meinem Leben zu sehr auf den kleinen Anteil der Unvollkommenheit, der Enttäuschung, der Unsicherheit schaue und dabei den großen Teil der positiven Begegnungen und Erlebnisse aus dem Blick verliere?
Ich nehme mir selbst die Möglichkeit, in Beziehungen authentisch zu sein und auch Schwäche zuzulassen.
Wie schön sind Begegnungen, in denen beide Seiten sein dürfen und ich mich ganz fühle!