„Gar mancher Schwierigkeit entweicht man durch das hübsche Wort ‚vielleicht‘.“
Dieses Zitat von Wilhelm Busch stand auf meinem Kalenderblatt. Jetzt mache ich mir Gedanken darüber, dass „vielleicht“ auch in meinem Wortschatz einen wichtigen Platz einnimmt. Manchmal, weil ich mir selbst nicht zutraue, mein Vorhaben umzusetzen. Somit schaffe ich einen Notausgang, den ich bei Bedarf nutzen kann.
Oder auch bei Verabredungen – besonders auf vielen Social Media-Plattformen – ist es möglich, mit „ja“, „nein“ oder „vielleicht“ zu antworten. Vor kurzem hatte ich eine Diskussion mit einem Arbeitskollegen, der meinte, wenn jemand „vielleicht“ anklickt, meint er „nein“ und somit ist mit der Anwesenheit nicht zu rechnen.
Nun, das sehe ich anders. Besonders wenn zu einer Veranstaltung mit begrenzter TeilnehmerInnenzahl eingeladen wird und ich nicht sicher bin, ob ich hingehen werde, wähle ich „vielleicht“. Wenn ich dann kurz vor Anmeldeschluss meine Entscheidung treffe und noch ein Platz frei ist, ändere ich auf „ja“. Bei völlig offenen Treffen ist mir die Option „vielleicht“ wichtig, um spontan – je nach Lust und Laune – entscheiden zu können.
Der Spruch von Wilhelm Busch hat für mich somit große Gültigkeit. Denn wenn ich gleich auf „ja“ klicke, dann jedoch kurzfristig absage, habe ich eventuell einen Platz blockiert, der dann kurzfristig nicht mehr genutzt wird. Und würde mir den Ärger einiger Leute einhandeln.
Bei persönlich vereinbarten Terminen ist mir die Verbindlichkeit sehr wichtig. Diese Termine trage ich gleich fix in meinem Kalender ein, damit nichts mehr dazwischen kommen kann.
Wie sehen Sie die unterschiedlichen Antwort-Optionen?
Welche Vor- und Nachteile sehen Sie im Wort „vielleicht“?
In meiner Praxis achte ich besonders darauf, mit meinen Kundinnen und Kunden erreichbare Ziele zu erarbeiten und eine Verbindlichkeit zu fördern. Erst wenn jemand sagt „Ja, das ist der nächste Schritt und ich werde das morgen ausprobieren.“ ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dies auch wirklich in die Tat umzusetzen.