Mein Text „Das ist eine Ausrede“ ist noch frisch und ich entdecke immer wieder Situationen, in denen ich nach einem Grund suche, eine Aufgabe aufschieben zu können. Meist ist es das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung, das mich auf diese Gedanken kommen lässt. Wenn ich mir dann eine Auszeit zugestehe und diese wirklich genieße, merke ich bereits nach kurzer Zeit, dass meine Energiespeicher wieder aufgeladen sind und ich mich an die anstehenden Aufgaben machen kann.
Hanne Seemann schreibt im Buch „Selbst-Herrlichkeits-Training für Frauen … und schüchterne Männer“: Hier kommt nun wieder einmal der bewusste ‚Sack voller Ausreden‘ zur Geltung. Haben Sie einen solchen noch nicht? Dann wird es aber Zeit! Ein Sack voller Ausreden – es müssen viele verschiedene sein, damit man für jede Gelegenheit eine passende herausziehen kann – ist mit das wichtigste Utensil für eine erfolgreiche Karriere.
Sie meint, dass in angemessenem zeitlichen Abstand vor einem Vortrag eine Absage möglich ist. Wenn wir uns das zugestehen, werden wir kaum jemals eine Veranstaltung wirklich absagen (müssen).
Diese Gedanken finde ich sehr spannend. Manchmal entsteht aus einem informellen Gespräch heraus eine Idee und die Begeisterung lässt scheinbar gar keine andere Möglichkeit offen als eine Zusage. Ist die Anfangseuphorie abgeflaut, kommen Einwände wie ‚Dazu bin ich doch überhaupt nicht in der Lage‘, ‚Ich habe nicht die nötige Kompetenz, um diesen Auftrag anzunehmen‘, ‚Das geht sich zeitlich doch nie aus‘. Kommt Ihnen das bekannt vor?
In den letzten Monaten habe ich gelernt, dass mir Herausforderungen gut tun und ich ganz tolle Erlebnisse habe, wenn ich vorher ein bisschen aufgeregt bin. Da fühle ich mich lebendig und es zeigt mir, dass ich meine Kundinnen und Kunden und die TeilnehmerInnen meiner Veranstaltungen sehr ernst nehme. Wenn es mir egal wäre, wie mein Auftritt wirkt, würde mir wirklich etwas fehlen.
Wie geht es Ihnen mit Ausreden?
Haben Sie Ihren persönlichen Ausredensack schon gepackt?