Ab dem 6. Lebensjahr
In dieser Phase entwickelt sich die intrapersonale Regulation – Ausdrucks- und Sprechzeichen werden internalisiert und somit oft nur für die Person selbst wahrnehmbar. Die Ausdrucks- und Sprechzeichen verschwinden nicht, sondern werden nur internalisiert. Als-ob-Gefühle beruhen auf inneren Repräsentationen. Das Kind kann sich eine Situation vorstellen und die dazu gehörenden Gefühle erleben, ohne selbst in der Situation sein zu müssen.
Jugendliche
Jugendliche sind bereits in der Lage, weiter in die Zukunft reichende Konsequenzen vorherzusehen und die Selbststeuerungskompetenz ist auch bereits auf die ferne Zukunft erweiterbar. Für die Entwicklung des Selbstwertgefühls ist es erforderlich, eigene Gefühle als wichtige motivrelevante Zeichen zu akzeptieren.
Erwachsene
Erwachsene haben die Aufgabe, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten. In Studien ist es möglich, Hypothesen des Internalisierungsmodells zu überprüfen.
Das Internalisierungsmodell der Emotionsentwicklung
Das Internalisierungsmodell beinhaltet die vier Ebenen der Regulation:
- Habituelle Handlungsregulation – Die Handlung wird von eingeübten Routinen gesteuert. Wenn das Kind bei einer Bezugsperson erlebt, wie sie ein Problem löst, ahmt es die Handlung nach und wiederholt sie immer wieder, um die Verlässlichkeit zu prüfen.
- Volitionale Handlungsregulation – Die Wahrnehmung der Situation ist auf Ziele und Erwartungen gerichtet. Darauf folgt der Vorsatz, etwas haben / erreichen zu wollen und mündet in eine dafür hilfreiche Handlung.
- Emotionale Handlungsregulation – Im Mittelpunkt steht hier das die emotionale Bedeutung der Wahrnehmung und daraufhin werden Körper- und Ausdrucksreaktionen ausgelöst, die wiederum ein Gefühl als Feedbackempfindung auslösen. Sobald das Gefühl als bewusste Emotion wahrgenommen wird, kann es in eine Handlung umgesetzt werden. Diese kann sowohl problembezogen als auch emotionsbezogen sein.
- Reflexive Emotionsregulation stellt die Metaebene dar, auf der eine Veränderung der Ziele und Erwartungen möglich ist.
Wie bereits vorher beschrieben, können Kinder die Bezugsperson als Modell sehen und erleben, wie diese ihre Emotionen reguliert. Dadurch lernen sie im Idealfall einen situationsadäquaten Umgang mit ihren Emotionen und können zweckdienliche Handlungen setzen (Holodynski, 2006).