Ich bin im Kaffeehaus und am Nebentisch sitzt eine Mutter mit ihrer ca. 12jährigen Tochter. Obwohl ich versuche, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, schweift meine Aufmerksamkeit immer wieder ab. Das Gespräch nebenan ist ja so spannend.
Dabei geht es weniger um den Inhalt, sondern mehr darum, wie die beiden miteinander umgehen. Das Mädchen erzählt eine für sie unangenehme Szene mit anderen Personen. Die Mutter hört aufmerksam zu, fragt nach, fasst zusammen – ihre volle Aufmerksamkeit ist bei ihrer Tochter. Dann bietet sie ihre Sichtweise an und erzählt, wie sie mit ähnlichen Situationen umgeht. Jetzt fragt die Tochter nach und überlegt, was davon sie selbst anwenden könnte. Dadurch wird Veränderung möglich und die Achtsamkeit für eigene Bedürfnisse kann sich entwickeln.
Was mich daran so fasziniert ist das Verhältnis der beiden. Das Gespräch findet auf gleicher Ebene statt. Wertschätzung von beiden Seiten ist spürbar. Keine will der anderen ihre Meinung aufdrängen.
Ein schönes Erlebnis wertschätzender Kommunikation an einem Samstag Morgen 🙂
Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen:
-> Welche Erfahrungen habe ich in meiner Kindheit und Jugend mit Erwachsenen gemacht? Wurde mir zugehört? Durfte ich mir meine eigene Meinung bilden?
-> Wie sehr beachte ich heute meine eigenen Bedürfnisse? Bin ich mir selbst eine gute Begleiterin? Ermutige ich mich selbst?